eine Familiengeschichte
Während meines Studiums der Osteopathie in Berlin hatte ich das große Glück, bereits früh praktische Erfahrungen sammeln zu dürfen. Mein Vater hat zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr als Leitender Oberarzt der Orthopädie in Damp gearbeitet sondern seine ganze Tätigkeit der Osteopathie in eigener Praxis und seiner osteopathischen Lehrtätigkeit gewidmet. So bin ich zwischen Berlin und Ascheffel regelmäßig gependelt um einige Tage mit ihm zu arbeiten und so praktische Erfahrungen sammeln zu können. Ich nenne es gerne mit einer Spur Ironie ein “duales Studium”. Für mich eine luxuriöse Ausgangssituation, denn so hatte ich die Gelegenheit, nicht nur von einem landesweit bekannten Osteopathen zu lernen, sondern auch von einem zweifachen Facharzt.

Das mag der Grund sein, warum ich die osteopathische Arbeitsweise meines Vaters von vornherein als etwas anderes wahrgenommen habe als das, was ich in der Universität gelernt und in den Büchern gelesen habe. Er arbeitete nach einem selbst entwickelten Behandlungskonzept und damit sog ich viel von dem auf, was er bis dahin gelernt hatte. Mit Erlangen meiner Heilerlaubnis machte ich mich 2019 selbstständig und führe das Konzept meines Vaters fort und erweitere es seither stetig. Meine Weiterentwicklung nenne ich seit 2021 “Analytische Osteopathie & Schmerzprävention”.
Der Körper des Menschen ist keine Maschine, welche nach einfachen immer geltenden Regeln korrigierbar ist. Jeder Körper ist einzigartig, so wie jede Biografie und jede Patient-Therapeut-Beziehung. Als Therapeut versteht man stets nur einen verschwindend geringen Teil dieser Komplexität – so wie ich die Tiefe des Ozeans nicht anhand der Wasseroberfläche vom Strand aus begreifen kann. Die Therapie funktioniert somit nur begrenzt über sicheres Wissen. Ein entscheidender Teil spielt sich im Bereich des Intuitiven ab oder in Bereichen, in denen wir uns einer Wahrheit lediglich annähern können. Es bedarf daher grundlegender Maximen des therapeutischen Handelns um nicht zu schnell an versehentlich selbst gesteckte Grenzen zu stoßen und ins Unwissenschaftliche abzurutschen.
Die Grundsätze meiner Arbeit
Konsequent angewandte Logik. Ich selektiere Behandlungstechniken, Beratungsinhalte und therapeutische Theorien nach ihrer Stichhaltigkeit. Bereits in ihrer Theorie wissenschaftlich zweifelhafte Inhalte schließe ich aus.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Bei mir gibt es keine etlichen fragwürdigen Folgebehandlungen um “den Behandlungserfolg zu stabilisieren” und keine Empfehlung zu vermeintlich notwendigen Präventivbehandlungen um “massive Arthrose” zu verhindern.
Vom Groben ins Kleine. Bevor ich Ihnen zu korrektiven Nebensächlichkeiten rate, wie einem bestimmten Kopfkissen oder speziellen Faszienrollen, ergründen wir zusammen grundlegende Ursachen für aktuelle und kommende Beschwerden.
Ich weiß, dass ich nicht weiß. Demut zu haben vor der unendlichen Komplexität des Körpers und der Natur ist die beinahe zwingende Konsequenz logischen Denkens. Für mich Voraussetzung für eine ehrliche Patient-Therapeuten-Beziehung. Vermeintliches Wissen führt zu Fehleinschätzungen, Sackgassen und unnötig hohen Behandlungskosten.
Ethik und Vertrauen. Das privatisierte Gesundheitssystem führt noch zu häufig zu finanz- statt patientenorientierten medizinischen Entscheidungen. Ich will, dass ein Patient stets bedingungslos darauf vertrauen kann, dass sein Therapeut alle Entscheidungen in erster Linie zum Wohle des Patienten trifft und nicht primär nach der Lukrativität.
Was hebt Analytische Osteopathie hervor?
Meine Arbeitsweise hat viele Gemeinsamkeiten mit klassischer Osteopathie und unterscheidet sich doch in ein paar wenigen, jedoch wesentlichen Aspekten.
Anwendungsbereich. Die Möglichkeiten der Anwendung sind um optimierte Behandlungsvorgänge zur Behandlung von Stresspatienten und chronischen Schmerzpatienten erweitert. Die theoretische Grundlage und praktische Umsetzung klassischer Osteopathie stößt hier schnell an ihre Grenzen. Dies ist der entscheidende zentrale Aspekt, den ich aus dem Entstarrungskonzept meines Vaters übernommen habe und welcher seither in der gleichen Form Bestand hat.
Arbeitsphilosophie. Die klassische Osteopathie hat Schwierigkeiten mit der wissenschaftlichen Akzeptanz. Die Arbeit am Patienten ist in hohem Ausmaß den individuellen Überzeugungen des Therapeuten ausgesetzt. Es kommt zu einem Wildwuchs therapeutischer Auslegungen, teils wissenschaftlich fundiert, jedoch oft im alternativen Spektrum verortet und sehr fragwürdig. Logik und Ethik sind für mich philosophische Grundpfeiler, welche meiner Meinung nach einer jeden aufrichtigen und zielführenden Therapeut-Patienten-Beziehung zugrunde liegen sollten. Streng angewandte Logik, klar kommuniziert, bildet wie von alleine den Rahmen für Therapie und Prävention.
Prävention durch Natürlichkeit. Der Mensch ist wie jedes Tier durch selektive Prozesse im Laufe der Evolution geformt worden. Alle Lebewesen erfüllen naturgegebene Verhaltens- und Lebensweisen, für die sie optimal angepasst sind. Ich sehe es als therapeutische Grundregel, die Natürlichkeit des Menschen zumindest selektiv wiederherstellen zu wollen um Gesundheit zu erhalten und wiederzuerlangen, denn: Wenn der menschliche Körper natürlich behandelt wird, entspricht er seiner genetischen Programmierung hunderttausender Jahre und funktioniert damit zwangsläufig optimal.
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