Zitate

Im Folgenden möchte ich Ihnen einen weiteren Einblick in meine Arbeitsphilosophie geben, indem ich Ihnen einige Aussagen meinerseits, welche ich im Rahmen meiner Arbeit immer wieder wiederhole, etwas näher erläutere. Ich formuliere dies in Form von Zitaten, welche stets an meinen Patienten gerichtet sind.

„Ein Tipp für die Zukunft, wenn das Thema Operation im Raum stehen sollte: lassen Sie sich die Notwendigkeit einer Operation genau erklären. Wenn Sie es nicht verstehen, dann stimmt etwas nicht. Mal angenommen, Sie haben eine offene Wunde und der Arzt erklärt Ihnen, dass die Wunde verschlossen werden muss da Sie ansonsten verbluten, dann ist Ihnen der Sinn dieser Operation klar. Wenn man Ihnen jedoch nicht vollends verständlich machen kann, warum beispielsweise diese Knieoperation ihre Beschwerden garantiert lindern wird, dann bleiben Sie skeptisch und ziehen eine zweite Meinung hinzu“.

Erklärung: Zu viele Operationen, vor allem am Rücken, haben unzureichende Indikationen. Es werden also Operationen vorgenommen, welche womöglich unnötig sind. Wenn ich jemand anderes im Straßenverkehr verletze, muss ich mich dafür verantworten. Wenn ich jemanden anderes trotz unzureichender Indikation auf dem OP-Tisch verletze, werde ich gut dafür entlohnt. Eine Folge fehlgeleiteter Privatisierungen im Gesundheitssektor. Ergo: Operationen sind unentbehrlicher Teil der Medizin, jedoch seien Sie immer skeptisch. Sie müssen in der Lage sein, die Notwendigkeit für eine Operation stets jemand Drittem zu erklären. Beispiele: „die Wunde muss verschlossen werden, sonst verblute ich“ – „das Kind muss per Kaiserschnitt rausgeholt werden, sonst kommt es nicht von alleine“ – „meine Hüfte muss ersetzt werden da ich keinen Gelenksknorpel mehr habe“

„Ich hatte mal einen Dozenten der Osteopathie, welcher mir mit Überzeugung prophezeit hat, ich würde später an massiver Arthrose leiden, da ich etwas schief war. Solche Aussagen sind ein No-Go. In diesem Fall kann dieser Mann unmöglich alle Informationen besitzen, die er zum Treffen einer solchen Aussage benötigen würde. Dazu bedürfte es einer hochkomplexen Studie über min. 40 Jahre Laufzeit, welche es nicht gibt. Natürlich bin ich nicht der einzige, bei dem er das so macht. Wir müssen davon ausgehen, dass er bei seinen Patienten genauso vorgeht. Diese vertrauen ihm. Gut für ihn, er hat also ein paar weitere gut bezahlte Sitzungen an Land gezogen. Schlecht für seine Patienten, denn sie werden womöglich unnötige Sitzungen bezahlen und glaube dann noch, ihnen sei etwas Gutes getan worden“.

Erklärung: Dies ist die erste prägende Situation, an der ich meine Ethik messe. Dieser Mann kann niemals mit ehrlicher Sicherheit diese Aussage treffen und tut es doch. Er wickelt seine Patienten um den Finger und füllt so seine Terminkalender und vermutlich glaubt er selbst an die Richtigkeit seiner Aussage. Daher sind mir rote Linien der Ethik und konsequent angewandt Logik sehr wichtig: ich empfehle keine kostenpflichtigen Präventivbehandlungen wenn ich mir nicht absolut sicher sein kann, dass diese wirklich notwendig ist. Die Überzeugung bzw. der Glaube des Therapeuten alleine sollte keine Grundlage für Therapieempfehlungen sein.

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